Sonntag, 17. Juli 2022
Herz. Los.
Der Donnerstag, die Freundin, die Kneipe, die Mädels, das Bier. Den Absprung verpasst. Ich verstehe es einfach nicht. Welcher Teil in mir braucht das, die Kontrolle so ziemlich abzugeben, wohlwissend, dass ich mich damit extrem selbst schwäche. Und damit meine ich nicht den Kater, der auf zuviel Bier folgt. Der ist recht schnell wieder in Schach.

Was bleibt, ist der psychische Kater, jedes Gespräch, das etwas emotionaler war an dem Abend, huscht vorbei an allen Schutzwällen und lässt sich in dunklen Ecken in mir drin hernieder.

Und dann noch die tote Katze auf dem Heimweg. Es muss gerade erst passiert sein, ein Auto hat sie am Kopf erwischt, nichts mehr zu machen. Sehr gepflegt, ein Flohhalsband um, jemand kümmerte sich um sie. Und jemand würde wissen wollen, wo sie bliebe.

Es ist ein Dorf, dieser Stadtteil, also kostete ich es auf der dörflichen Pinnwand und nahm das arme Wesen mit nach Hause. Es tat mir so unglaublich leid und ich beweinte die Katze auf dem Weg nach Hause.

Im Keller suchte ich einen Karton, wickelte sie in Zeitungspapier und ?bestattete? sie vorübergehend, um am nächsten Morgen zu klären, zu wem sie gehörte.

Leider habe ich mich bei der Aktion aus den Wohnräumen ausgesperrt, nur noch das Bad zum Mansardenzimmer war frei zugänglich. Habe dann dort gespannt mit Klamotten als Kopfkissen, um niemanden mitten in der Nacht wecken zu müssen.

Am nächsten Tag dann nichts als Hohn und Spott (?bringt nachts besoffen tote Katzen nach Hause und pennt im Bad?).

Einen Tierarzt habe ich gefunden, der den C ip auslesen konnte. Leider war sie nicht registriert, und sie haben sie dort behalten beim Tierarzt.

Scheiß Aktion, das alles. Und trotzdem würde ich die Katze jederzeit wieder mitnehmen, wenn ich nur einen Hauch einer Chance sehen würde, dass der Besitzer sich dadurch von seinem geliebten Haustier verabschieden kann.

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