Donnerstag, 29. Dezember 2016
Liebes Tagebuch.
Eine Woche Urlaub. Danach brauche ich Urlaub.
Lass mal sehen: Donnerstag, Jahresabschlussparty in der Firma. War eh schon so hundemüde, weil ich am Vorabend im Rotweinkopf hochphilosophische Gespräche mit FuMi geführt und später noch mit ihm telefoniert habe. Wahrscheinlich gut, dass im besoffenen Kopp die Goldwaage außer Betrieb ist. Wäre wahrscheinlich ziemlich peinlich sonst….dass ich da aber auch nix dazulerne. Das war vor 10 Jahren schon peinlich und ist es heute immer noch.
Na ja…
Freitag….ach so, ja. Das Gespräch mit dem Mann. Das hatte ich mir am Vorabend ja so überlegt. Wir können nicht ohne einander, aber auch nicht miteinander. Wenn wir zusammen sind, räumlich, hängen wir aufeinander und genießen die körperliche Wärme des anderen. Doch es führt nirgendwohin - nicht zu einem gemeinsamen Lebensstil, keiner gemeinsamen Wohnung. Also längst überfälliges Gespräch anvisiert und geführt. War zwar sehr traurig hinterher, das Gespräch an sich jedoch war schön und sehr rational. Also erstmal einige Wochen Funkstille, bis wir uns entwöhnt und auf einen platonischen Umgang miteinander eingependelt haben.

Darüber das Konzert mit den Breiten sausen lassen und stattdessen zum Fußballspielen gegangen. Das Ding mit dem Fußball flasht mich total. Ich meine, ich mache das seit Mitte Oktober und inzwischen haut es im Kleinen und Halben auch schon hin. Bis zum Großen und Ganzen ist noch Luft...

Jedenfalls restlos ausgepowert, sogar Immi zweimal den Ball geklaut, Erstligaspieler, blöd geguckt hat er. Mehr davon!

Anschließend noch Irgendwohin, wie immer. Nette da, später auf dem Damenklo ein Schock, als ich fragte, weshalb Stin nicht im Dienst ist. Was Schlimmes - was kann das schon sein dieser Tage? Schalentier im Kopf, was ein Dreck. Zum Heulen. Am Dienstag ist die OP.

Der Samstag. Ach so, Heiligabend. Mit der Allereinzigsten, Mo und Ate Gemüsetarte gebaut, gebacken, gegessen und spektakulär beim Siedeln verloren. Dann: Irgendwohin. Voll, gut, viele Leute getroffen. Läuft.

Sonntag. Bissel matschig, ansonsten: Gar. Nix. Vor. Den ganzen Tag lang rumgegammelt und abends mal wieder in den Club der Wahl getigert. War so mittelspektakulär, ich war so stolz, den Absprung um kurz nach eins geschafft zu haben. Läge da nicht auf dem Weg nachhause....irgendwo. Diesmal war es 6:20 Uhr. Mit Taxitho bis zum bitteren Ende angeregt gequatscht und ihn für's Fußballspielen akquiriert. Läuft auch.

Montag: Bis drei Uhr nicht entscheiden können, was mit dem Tag passiert. Gemütlich gekocht, geglotzt, gelesen. Dann ab zum Tatort. Irgendwo....wo auch sonst. Ich zieh' da demnächst ein. Oder: lasst uns die letzten schönen Tage nutzen, mit Stin und allem wird sowieso alles anders ab übermorgen.

Dienstag kam der neue Trockner. Währenddessen längst überfälligen Wohnungsputz und pimp my kitchen. Ansonsten: Pause. Jetzt aber mal wirklich. Schließlich geht es am...

....Mittwoch weiter: Das erste Mal zum Eishockey-Spiel. Warm angezogen mit fünf Menschen, die ich alle erst seit Mitte Oktober kenne und mich trotzdem oder gerade deswegen gut aufgehoben fühle. Das ist sehr, sehr schön. Toph hatte Geburtstag, auf'nen Absacker hinterher noch irgendwohin.
Im friedlichsten aller Läden einen handfesten Ausraster eines Vollidioten mit Heulfreundin und Polizei und so erlebt. Braucht kein Mensch.

So...und nun ist Donnerstag, auf geht's zur Dorf-Führung. Bis später.

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::: eingebunden :::
F'town ist ein Dorf. Kennste einen, kennste plötzlich ganz viele. Ich bin das nicht gewohnt, bin sonst immer die Zugezogene, die Fremde, die das nicht wirklich gut raushat, irgendwo reinzukommen. Wenn's wirklich wichtig ist, stets einen Tacken zu sehr bemüht, zu eifrig - das verschreckt die anderen. Also: Zurücknehmen. Zuhören. Zeit lassen, ihnen und mir. Vertrauen.

Wahrer Reichtum ist nicht materiell. #toomuchtolose

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Sonntag, 25. Dezember 2016
::: not available :::
Und dann wieder für einen kurzen Moment diese allumfassende Unsicherheit, die Einschläge kommen näher, wir teilen aus und stecken ein.

Der Hirntumor einer lieben Person; die Allereinzigste, die seit Mittwoch aus dem Krankenhaus ist; eine längst überfällige Konsequenz, die gezogen werden musste und dieser Verein da, eine Hobbymannschaft, meine Offenbarung, die Nase hart am Wind und den Fuß manchmal am Ball.

Bewegte Zeiten, doch was wäre das Meer schon ohne Wellen.

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Montag, 24. Oktober 2016
Tran.Sition.
.

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Freitag, 21. Oktober 2016
Projekt.Phase.
Im Schnitt braucht es von der Projektidee bis zur Umsetzung gut eineinhalb Jahre.
Eineinhalb Jahre Bodenproben, wetterberichten, Baumärkte wälzen, Schaufeln testen.
Nur um Ende festzustellen: War wieder nix. Hat nicht funktioniert.

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Samstag, 4. Juli 2015
Aus.Geflogen.
Ausgeflogen.

Die Arbeit in einer Behindertenwerkstatt bringt es mit sich, dass traditionell die erste Ferienwoche in NRW auf Ferienfreizeit gefahren wird. Der Soziale Dienst hat den Hut auf und darf sich zehn bis zwölf Schäfchen und dendiedas zuletzt eingestellte Personal einpacken und zu einem Ziel seiner Wahl fahren.

Meine Wahl dieses Jahr war eigentlich Hamburg. Nur musste ich letztes Jahr im Juli/August feststellen, dass sämtlichen erschwinglichen und zentral mit ÖPNV erreichbaren Feriendomizile in dieser Menge und mit unseren Vorgaben bereits nicht mehr zu haben waren.
Weil ich sowas von Wahlpottlerin bin und meine alte Heimat 360km weiter südlich liegt, dachte ich mir, man könnte genausogut das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und in den Odenwald fahren. Spart einmal Familienbesuchsfahrt und idyllisch ist es schon.

Unsere Pension, das Gasthaus zur Linde in Eberbach, kannte ich schon als Kind. Natürlich habe ich nie dort gewohnt, wozu auch, Oma wohnt 2 km weiter. Aber für unsere Freizeitzwecke gerade gut genug - und was soll ich sagen: absoluter Jackpot. So eine liebevolle, umfassende und familiäre Betreuung unserer Reisegruppe habe ich noch nirgends erlebt. Das ging wirklich weit über jedes Gastwirt-Gast-Verhältnis hinaus. Familie Münch hat uns komplett adoptiert. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle! Sie müssen jetzt halt damit rechnen, dass immer mal wieder die Caritas auf der Matte steht.

Die Woche Urlaubsfahrt verging denn auch wie im Flug. Greifvogelschau auf Burg Guttenberg, Solardraisine fahren in Wald-Michelbach, eine Neckarschifffahrt mit Schleusung, ein Tag Heidelberg mit mundartlicher Führung im kaputten Schloss und zu guter Letzt noch ein chilliger Tag mit Schwimmbad und so.

Nächstes Jahr bin ich dann mal raus. Die neue Kollegin übernimmt. Sie weiß ja jetzt, wie's geht :)

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Montag, 15. Juni 2015
::: re :::
Und wieder zurück. Vollgetankt mit Wasser, Wald, Sonne, Stille, See und vierzehn fremden Menschen. Schweden halt. Saga halt.

Langsam bewege ich mich ans obere Ende der Altersskala in solchen Gruppen und kann mich mehr denn je zurücklehnen. "...halt nicht so distanziert wie Du...", wie die Allereinzigste neulich noch sagte. Stört mich das? Meistens nicht. Manchmal schon. Dieses Gruppending, das ist ein ganz eigenes Wesen, ein Gebilde, das innerhalb dieser 10 Tage parallel zum sonstigen Raum-Zeit-Kontinuum funktioniert. It's bigger on the inside, wir sind doch nur ein beliebig zusammengewürfelter Haufen, und dennoch: Soziologie funktioniert im Kleinen besonders gut.

Und ich schätze, ich werde dennoch nächstes Jahr wieder mit an Bord sein. Aber dann nicht mehr 16 Stunden im Bus, ganz bestimmt fliege ich dann dorthin, ganz bestimmt.

Symbolbild. Paddeln Ende.

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Freitag, 5. Juni 2015
On.The.Road.Again.


Bin dann mal wech.
Dalsland Edition 2015 mit Saga-Team Reisen.

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Sonntag, 31. Mai 2015
Liebes Tagebuch,
wir haben uns auseinandergesetzt und uns wieder angenähert. Wir haben Standpunkte ausgetauscht und uns in die Karten geschaut.

Haben Gefühlen die Erlaubnis gegeben zu sein, haben Mauern gebaut und wieder eingerissen und einen Blick auf den Menschen dahinter geworfen.

Sind Achterbahn gefahren, es ging rauf und runter, ein Sturm tobte, wütende Tränen, kalte Enttäuschung, glühende Verzweiflung und hilflose Kälte, wir waren laut, so laut, dass man keiner mehr auch nur ein Wort verstehen konnte und dann wieder ganz leise, das krachende Poltern der fallenden Stecknadel im Heuhaufen des Vermisstrauens, ohrenbetäubend.

Haben aus allen Rohren geschossen, uns gerechtfertigt, Pfeile verschossen, Kritik geübt und doch nicht gemeistert, sind höchstpersönlich geworden und haben uns in all diesem ein Stück weit wiedergefunden.

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Donnerstag, 28. Mai 2015
Slack.Line.
So lasse ich mir einen Arbeitstag gefallen! Für das Fotokalenderprojekt auf Exkursion im LaPaDu, Thema: Rost. Aber guckt selbst.

Für jeden Tag dieser Woche überlegt, was mir guttun würde. Gestern Sport. Heute Fototour und abends noch zwei Stunden entspannen in der Grugatherme, zwischen den Saunagängen vertieft in ein herzliches Buch.

Mir geht's gut.

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Das andere ist irgendwie immer noch Eiertanz.
Die Probleme der letzten Woche fingen erst an, als ich Sehnsucht signalisierte. Sehnsucht heißt Bedürftigkeit und bringt den Mann offenbar lediglich dazu, möglichst gründlich nicht hier sein zu wollen.
Mit der nonverbalen Zurückweisung kann ich nicht gut umgehen, ich frug nach, bekam verwässerte Antworten, bohrte noch mehr und schwupps, war der schönste Streit im Gange. Ich fühlte mich einfach verletzt und hatte den Eindruck, er will eine Schönwetterbeziehung. Abgesehen davon kann ich mit einem "ich will heute für mich alleine sein" deutlich besser leben als mit irgendeinem Rumgeeier, der Sack Reis in China, der verhindert, dass er leiiiider nicht kommen kann. Das ist nicht aufrichtig.

Der Wochenausklang am Pfingstmontag nach dem Festival war friedlich und unverbindlich, ohne eine neue Verabredung.
Ich wollte denselben Fehler nicht nochmal machen und blieb darum diese Woche völlig bei mir selbst. Ganz oder gar nicht, jaja, ich weiß, ich bin nicht die Herrin der Grautöne. Bei mir selbst bleiben heißt aktuell, dass ich so wenig wie möglich privat kommuniziere. Das Handy ist aus. Der Facebook-Chat ebenfalls. Ans Festnetz gehe ich nur im Notfall. Wer was will, kann eine Nachricht hinterlassen oder mich aufsuchen. Wenn keine Nachrichten und Menschen eintreffen, ist es auch völlig in Ordnung. Alleine haut mich so schnell nichts aus den Socken.

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Mittwoch, 27. Mai 2015
Point.Of.Return.
Und irgendwann kommt immer dieser Punkt. Selten 50/50, die Bindungen, Wünsche, Sehnsüchte und Bedürftigkeiten sind selten genau gleich verteilt, es sei denn, die Beziehung ist symbiotisch, aber wer ist das schon? Ich die Mistel, Du der Baum oder doch eher umgekehrt?
Das große Ringen. Finde das so widersprüchlich, was Du von Dir gibst. Diese ewige Selbstbeweihräucherung, "Ich bin das beste, was Du hier kriegst", "der schönste Mann in der Stadt", "glaubst Du etwas, ich könnte keine andere kriegen?" und "wenn Du mich verlässt, ist das schade, aber dann ist das halt so" [die nächste wartet schon gleich da hinten] einerseits. Und andererseits "mit mir hält es ja eh keine aus", "1 Jahr ist schon lang", "manchmal find ich mich selbst zum Kotzen" und wenn der Tag mal doof ist, dann..."ist mir alles scheißegal, dann werd' ich Egoist" und überhaupt, "geheult wird nur auf Beerdigungen."

WTF?

Dann doch lieber einmal im Quartal vollen Bewusstseins ins Drama fallen, eine Runde schwimmen, Krone abtrocknen, aufsetzen, aufstehen und weitergehen.

Ich werd' da nicht schlau draus.
Sicherheitshalber erstmal Abstand halten. Es tut mir nicht gut, wenn ich am Gras ziehe, das auch nicht schneller wächst resp. am Mann ziehe, der auch nicht mehr kommt, als wenn ich ihn lasse.

"Lass los, was Du liebst, wenn es wieder kommt, gehört es ein Stück zu Dir."

Ich lasse los. Bin ganz bei mir selbst, und, oh Wunder, es geht mir gut. Ich brauche nicht, es reicht völlig aus zu sein. Auch mal schön zur Abwechslung.

Und was dann passiert, das weiß ich noch nicht.

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Dienstag, 26. Mai 2015
Super.Ficial.
Die einen sagen dies, die andern sagen so
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte irgendwo

(c) Stoppok

"Jetzt lass das, hör endlich auf, Steine in den See zu werfen! Ich will mich spiegeln, denn meine Schönheit ist so unermesslich, dass Du Dich glücklich schätzen darfst, Dich in meiner Nähe aufhalten zu dürfen."

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Dienstag, 26. Mai 2015
Strange.
Was für ein merkwürdiges Wochenende. Ad1-3 und dann der Samstags, mit Muskelkater vom Gedankenkreiseln und Zuvielfühlen aufgewacht. Alltag, dann ab auf's Pferd, es gibt wenig, was die Umwelt mehr ausblendet. Später dann der Nachmittag. Der Schutz der Nichtkommunikation funktioniert(e) super, bis ich blöde Kuh irgendwann wieder auf Empfang schaltete, es 9 Minuten später klingelte und ich abnahm.

*taptaptaptap* *klack* *aua* Falle zu. Blöde Büchse gefangen.

Ich so unter Menschen? Nie nicht. Also abgesagt. Aber diese unglaubliche Selbstverständlichkeit, mit der das weggewischt wird!?! "Ach, Du kommst nachher schon. Bis später!" Fröhlich aufgelegt.

Ähm. Nö. Mein Abend. Meine Regeln. Meine Zeit. Meine Ruhe. Baden. Buch lesen, dabei in den Garten schauen, dem Zwitschern der Gefiederten lauschen, welche knapp über dem Boden hocken und die darunter zähneklappernden Auflauerkater veräppeln. Später zwei Filme, "Was Bleibt" und "Gnade". Dann ins Bett. War gut so.

Und: Du hast mich nicht selbstverständlich. Du merkst es aber nicht einmal.

Der Ansatz zum Geocachen am Sonntag war ja schon gut. Schade nur, dass wir die erste Station nicht gefunden haben und dass auf dem Weg zum anderen Cache das Telefon ging und Du ja eigentlich gar keine Zeit hattest für so'n Scheiß. Habe das Ding dann abgebrochen, das macht so echt keinen Spaß, da gehe ich lieber nochmal alleine los. Du hast es nicht verstanden, als ich sagte, ich weiß nicht so recht, ob ich das gut finde, wie es läuft. Dieses Schönwetterding, auch mal spontan ein Ohr haben, das läuft nicht. Ich habe inzwischen kapiert, dass Du keiner bist, der sich ein Ohr leiht, Du machst den Deckel drauf und bist erstmal weg. Ich dagegen hätte gerne ein Ohr und am besten noch eine Umarmung, wenn mal wieder alles leicht grau ist. Und dann knallt es auch schon.

So lässt Du mich stehen, als ich aussteige, sagst nur "Du schaffst mich noch", und dann bist Du weg, als ich mich umdrehe und gehe.

Ich kapituliere und bin bereit, mich einmal ganz kurz bis ganz nach unten zu begeben, melodramatische Depression at its best, Rolladen zu, Licht aus, Welt, Du kannst mich mal am Arsch lecken. Bevor ich abtauche, widerlege ich noch kurz die Beschuldigung, ich würde niemals klar sagen, was ich brauche, dann schreibe ich einen Brief, gleite abwärts, bis irgendwann Ruhe einkehrt.

Irgendwann kommst Du herein. Verständnislos. Ich erkläre nichts, es ist, wie es ist, es ist mir nicht mehr so wichtig, dass Du es verstehst. Alles ist wieder gut, oberflächlich, und das ist alles, was Du brauchst.

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Sonntag, 24. Mai 2015
Liebes Tagebuch,
mich verunsichert mal wieder der Nichtkontakt. Es ist, als ob die fehlende Bestätigung durch mangelnde körperliche Nähe mich langsam von innen her auffrisst, als wäre die kurze Umarmung meine Absolution, "es ist okay, dass Du bist, wie Du bist", als wäre Nähe das Ladekabel für einen Akku, der bei fehlendem Kontakt langsam, aber sicher sämtliche Energie verliert.
Angefangen hat das mit seinem großen Gesundheitscheck letzte Woche, ein Tag nach dem fünfundvierzigsten, weil heftige Kopfschmerzen seit Monaten, die er nie zugab, einen Tumorverdacht begründeten, so dass sie ihn zum CT schickten. Horrorvorstellung. Bat ihn, Entwarnung zu geben, so dem so sei. Tat er auch brav. Uff. Merke nur gerade, wie ich an diesem Punkt innerlich schon wieder Lichtjahre weggaloppiert bin, in blinder Flucht, und nun finde ich den Rückweg nicht mehr.

Donnerstag abend sollte ich dann spontan vorbeikommen. Spontan! Ha! Diese alte Diskussion, aber diesmal springe ich nicht. Stattdessen berichtet er dann am Telefon, dass er erstmal AU ist, der Orthopäde hat ihm 3 Wochen verordnet, von welcher er 1 Woche nimmt. Also viiiiel Zeit zum Rumgammeln daheim. Und ich soll springen? Ne. Nie nich.

Freitag dasselbe Spielchen. Abends telefoniert, war so platt von der Woche, dieses spaßige, anregende, recht erfolgreiche Leitungsding schafft mich, laugt mich. Kann gar nicht fassen, dass ich das bin, die das bewerkstelligt, aber es läuft. Trotzdem leergesaugt. Wünschte immer noch eine Umarmung, die den Akku minimal wieder auflädt. Aber die Ansage lautet: "Du weißt, wo Du mich findest. Ich geh' heut nicht mehr aus dem Haus."

Dann halt nicht. Der kann mich grad mal kreuzweise. Weil ich ich kenne und nicht ständig in Erwartung der höchst theoretischen Möglichkeit seiner Kontaktaufnahme auf die Kommunikationsmittel starren möchte, verbanne ich kurzerhand alle Telefone ausgeschaltet in die Schublade und unterbinde den letzten virtuellen Kommunikationskanal, indem ich mein Profil deaktiviere.
Brauche eine Weile, wieder runterzukommen und finde dann doch die Ruhe, die ich brauche, bei und in mir selbst.

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Samstag, 23. Mai 2015
Rohr.Im.Wind.

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