Donnerstag, 26. März 2009
Telefon.Dings.
Wenn man bedenkt, dass ich jahrelang im Call-Center meine Studienbrötchen verdient habe und tagein, tagaus die wirrsten Gespräche mit den mitunter verwirrtesten, sarkastischsten, kiebigsten Kunden geführt habe, scheint es unmöglich, dass ich heute immer noch mit einer gehörigen Portion Scheu aufs Telefon starre, wenn es darum geht, ein Gespräch zu führen, von dem ich nicht genau weiß, wie es sein wird. Als Jugendliche konnte ich meine Mutter damit zur Verzweiflung bringen, denn ich weigerte mich mitunter, den Hörer in die Hand zu nehmen, um irgendwo anzurufen oder mit Menschen zu sprechen, die ich nicht so gut kannte. Ein wenig von dieser Scheu vor Unerwartetem ist auch heute noch übrig: Es könnte ja sein, dass mein Gegenüber irgendetwas sagt, wozu mir beim besten Willen nix einfällt oder ein Thema anschneidet, dem ich mich nicht gewachsen fühle. Dabei bin ich, während mich in jüngeren Jahren eine ausgeprägte Schüchternheit beutelte, heute nun wahrlich nicht mehr auf den Mund gefallen.

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