Un.Be.Wusst.
Ich lächelte nonchalant in die Dunkelheit, während ich in unter meine Decke krabbelte und ihm eine gute Nacht wünschte. "Gute Nacht", sagte er leise und raschelte sich zurecht. Ich atmete langsam, tief, ein und aus und versuchte, das Flattern im Bauch zu beruhigen. Diese merkwürdige Situation machte mich völlig nervös. Buchungsfehler, Ferienzeit, und nun lagen wir hier, ich mir der Anwesenheit meines Kollegen viel zu bewusst. Langsam übermannte mich Müdigkeit. Ich grub mich tiefer in die Laken und entspannte mich. Gleichmäßige Atemzüge verrieten mir, dass er schon schlief, und plötzlich genoss ich das Gefühl, nicht alleine in diesem Bett zu liegen, genoss die Wärme, die er ausstrahlte und rutschte unmerklich ein Stückchen näher, bevor ich mich langsam entspannte. Wegdämmernd spürte ich, wie er sich im Schlaf drehte und seine Hand auf meinen Arm legte. Elektrisiert erwachten meine Schmetterlinge zum Leben. Ich blickte ungläubig ins Dunkel und direkt in seine Augen. "Hey," wisperte er. Ich ließ meinen Arm liegen, wo er war und gab mich betont schläfrig. "Hmmm?" fragte ich leise. "Bist Du sicher?" Er nickte. Ich rückte näher und kuschelte mich vorsichtig an ihn. Er seufzte, und ich schloss die Augen.

Lautes Scheppern riss uns aus dem Schlaf. Desorientiert fixierte ich das Ziffernblatt auf dem Nachttisch, 3:34 Uhr, während er die Beine über die Bettkante schwang und nach dem Bademantel griff. Jemand rief um Hilfe, "der Cahit krampft!", "komm", rief er mir zu, schon halb auf dem Flur, ich folgte erschrocken, halbschlafend, wie betrunken stand ich in der Tür, Alarmglocken schrillten, Lichter zuckten, auf dem Gang war niemand zu sehen, nur dieses Schreien, das zu orten mir schwer fiel, bis ich begriff, dass diese kopflose Panik aus mir selbst kam.


Schweißgebadet bin ich dann aufgewacht, Teil eins, ich brauch' 'nen Kerl, und Teil zwei, der Job und Angst zu versagen, ist schon ganz schön tief drin!

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