Out of sync oder: Salz hilft
Unruhe tickt ungleichmäßig, Sekunden rasen und stolpern, eine schneller als die andere und jede zweite viel zu schnell, rummst mit Wucht gegen die, die vor ihr ging und bringt das Pendel zum Taumeln. Nachfolgende Zeit rückt nach, nicht schnell genug, um den Wettlauf der zweiten mit der ersten wieder wettzumachen, die dritte schon torkelt, während die vierte sich besinnungslos ins Nichts stürzt, in der Hoffnung, Anschluss zu finden. Die fünfte bleibt stehen, den Zeiger gegen die Stirn gepresst, die Millisekunden fokussieren angestrengt den Punkt in der Ferne und überlegt, ob sie's tun soll, ob sich's noch lohnt zu folgen. Die sechste weicht aus, dreht sich im Kreis um nicht aufzulaufen, Zeit rempelt Zeit und irgendwo weiter hinten pöbelt jemand, "wann geht's endlich weiter?". Stau und das Gefühl (gibt's eigentlich schon ne Erhebung darüber, wie oft weibliche und wie oft männliche Blogger das Wort "Gefühl" schreiben?), in sich selbst gefangen zu sein, ausbrechen zu wollen, nur dass wir nicht aus unserer Haut können.

Gestern gelerntsen, dass es nur eine Sache der Tagesform und nicht wie im Jugendalter des Frontstirnlappens oder so ist. Also tief durchatmen, noch ein Glas Wein einschenken (das letzte fiel dem Gitarrenhals zum Opfer, den ich, selig, nicht Selig, singend, vor den Katzen hin-und herschwenkte. Ein echter Katzenjammer. Macht sich aber gut, die roten Flecken auf beigeweißem, hochflorigen Langhaarteppich. Gut, dass noch'ne Packung Salz im Haus war.

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