Dienstag, 2. Juni 2009
Sommer. Feste.
Feste feiern, dann fallen. Einfallen, tausende von Menschen. Vorderrad an zahlreichen Röcken sauber geschmirgelt. Festgefeierte fallen, erst übereinander her, sich gegenseitig ins Gesicht, dann aus. Eine Faust streift meine Nase. Kollateralschaden. Kein Sprung in der Schüssel, ich, nur die gesprungene Brille stürzt sich todesmutig auf den zertretenen Rasen und trennt sich unterwegs. In ihre Einzelteile. Sprunghaft steigt mein Adrenalinspiegel, als ich mein Gesicht auf rote Suppe untersuche, doch alles blieb heil. Hätte ich nicht ohnehin einen Termin wegen der kaputten Brille beim Optiker gehabt, der Handfuchtler, der meine Brille himmelte, er wäre zwei Köpfe kürzer geschrumpft, spontan quasi. Halbverschwommene Menschenmassen durchpflügend schwimme ich gen Bahnhof, das Rad bei Fuß. Straßenuntauglich, ich, nicht das Rad, doch die Bahn ist brechend - die Kotzende zwischen Mülleimer und Laternenpfahl nicht eingerechnet- voll. Bleiben der Drahtesel, ich und zwanzig Kilometer Ruhrauen an einem lauen Sommerabend, und fast bin ich dankbar, dass es kam wie es kam, als ich gemütlich rasend tief heugeschwängerten Luftduft in mich hineinsauge und jubiliere: Der Sommer ist da.

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