Die Arbeit in einer Behindertenwerkstatt bringt es mit sich, dass traditionell die erste Ferienwoche in NRW auf Ferienfreizeit gefahren wird. Der Soziale Dienst hat den Hut auf und darf sich zehn bis zwölf Schäfchen und dendiedas zuletzt eingestellte Personal einpacken und zu einem Ziel seiner Wahl fahren.

Meine Wahl dieses Jahr war eigentlich Hamburg. Nur musste ich letztes Jahr im Juli/August feststellen, dass sämtlichen erschwinglichen und zentral mit ÖPNV erreichbaren Feriendomizile in dieser Menge und mit unseren Vorgaben bereits nicht mehr zu haben waren.
Weil ich sowas von Wahlpottlerin bin und meine alte Heimat 360km weiter südlich liegt, dachte ich mir, man könnte genausogut das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und in den Odenwald fahren. Spart einmal Familienbesuchsfahrt und idyllisch ist es schon.

Unsere Pension, das Gasthaus zur Linde in Eberbach, kannte ich schon als Kind. Natürlich habe ich nie dort gewohnt, wozu auch, Oma wohnt 2 km weiter. Aber für unsere Freizeitzwecke gerade gut genug - und was soll ich sagen: absoluter Jackpot. So eine liebevolle, umfassende und familiäre Betreuung unserer Reisegruppe habe ich noch nirgends erlebt. Das ging wirklich weit über jedes Gastwirt-Gast-Verhältnis hinaus. Familie Münch hat uns komplett adoptiert. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle! Sie müssen jetzt halt damit rechnen, dass immer mal wieder die Caritas auf der Matte steht.

Die Woche Urlaubsfahrt verging denn auch wie im Flug. Greifvogelschau auf Burg Guttenberg, Solardraisine fahren in Wald-Michelbach, eine Neckarschifffahrt mit Schleusung, ein Tag Heidelberg mit mundartlicher Führung im kaputten Schloss und zu guter Letzt noch ein chilliger Tag mit Schwimmbad und so.

Nächstes Jahr bin ich dann mal raus. Die neue Kollegin übernimmt. Sie weiß ja jetzt, wie's geht :)

Auch schön: Fruchtgummis für hier so inner psychiatrischen Arbeit mit dem Namen "Balla Balla".

Berichte zu schreiben ist echt die groesste Strafe in meinem ansonsten heissgeliebten Job. [6/19(17)]

Bin ich doof oder bin ich doof? Hab ich doch im Mai diese Anmeldung zur Fortbildung ausgefuellt, den Fortbildungsantrag gestellt und genehmigt bekommen. Scheffe reichte mir den Fortbildungsantrag ueber den Schreibtisch, zusammen mit dem Anwendungswisch des Fortbildungsinstitutes. Ich, ganz schlau, packe alles zusammen in die Schublade. Ohne irgendwas abzuschneiden und wegzuschicken. Gestern stolpere ich ueber den Anmeldezettel des Institutes, an dem immer noch der abzuschneidende und einzusendende Anmeldewisch hing. Hab das dann mal stillschweigend eingetuetet und weggeschickt. Sind ja noch 5 Wochen bis zum Seminar. Wird schon klappen mit der Anmeldung.

L.O.B., das erste. Fast überall überdurchschnittlich bewertet worden und völlig erstaunt nach kurzer Zeit aus dem Scheffbüro getorkelt. Es ist also wirklich echt.

Arm sein ist demütigend.

Demütigender ist es, ärmer zu sein, weil das Gehalt ins Nirvana überwiesen wurde und auf den Hinweis, dass man nicht mehr weiß, wovon man den Kühlschrank füllen soll, das Personalwesen anbietet, ein halbes Pfund Brot vorbeizubringen.

Nicht geschüttelt.

Bin absolut hin und weg von den supertollen Kollegen, die ich da habe. Habe mich noch nie in einem Team so außerordentlich wohl und geborgen gefühlt wie hier.

Das Gefühl, dass, egal was kommt, mit DIESEN Menschen nichts wirklich in die Hose gehen kann und dass es okay ist, ich zu sein, egal, wie ich grade bin, das hatte ich so noch nirgendwo.

Ich könnte heulen vor Glück. Meine Kollegen sind ein Millionenlos. Danke!

Uuuuuuurlaub!!!

Very.Very.Very.Close.

Es erinnert mich so vieles an die Zeit, an den Zustand, in der und dem ich selbst mal war. Erschreckend nah. Gut und beängstigend zugleich.

Ich hoffe, diese Nähe gereicht uns nicht irgendwann zum Nachteil. Man wird so verdammt verletzlich.

Ein leichter Grauschleier über allem und das Loch im Bein, von dem ich letzte Nacht träumte, nur dass kein Blut, sondern Energie hinausströmt. Lebenssaft, so oder so, hinaus aus mir, bin urlaubsreif und darf das sein, nach über 6 Wochen "alleine" im Dienst. Der Job frisst.

Slightly genervt von allem und jedem, bereit, jedem, der mir blöd kommt, eins auf die Zwölf zu geben, würde die Kraft denn reichen, die Hand soweit zu heben.

Zeit für Bett, Buch, Tee, Katzen und einen abgrundtief traurig-dramatischen Film. 36 minutes to go.