Freitag, 6. November 2009
Re.Sü.Mee.
Ich bin hin und weg vom durch und durch freundlichen Empfang der Kollegen. Ganz ganz großen Dank an meine direkte Kollegin, die mich diese Woche mit ihrer ehrlichen, direkten, bodenständigen und sehr sympathischen Art während meiner Einarbeitung begleitet hat. Ich glaube, wir werden ein gutes Team, und ich denke, von ihr kann ich noch einiges lernen, ohne deshalb an Augenhöhe zu verlieren.

Überhaupt, ein recht neues, angenehmes Gefühl, plötzlich "wer" zu sein und in den ersten Wellen des Tagesgeschäftes zu erleben, dass ich akzeptiert und respektiert werde, dass es überhaupt nicht schlimm ist, noch nicht alles zu können, zu wissen und dass es geschätzt, sogar gewünscht ist, ICH zu sein in meiner täglichen Arbeit.

Ich hoffe, ich werde dem Anspruch, soweit vorhanden, und sei es nur mein eigener, gerecht.

Bin aber optimistisch, denn dies ist Learning-by-doing, schwimmen im (nicht allzu) kalten Wasser, und da ist niemand, der für mich schwimmt, was gut ist, denn ich neige dazu, wenn ich mir unsicher bin, andere machen zu lassen und deren Arbeit als der Weisheit letzter Schluss anzusehen.

Jetzt bin ich dran, und das ist auch gut so. Ich freue mich.

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Dienstag, 3. November 2009
Re.Framing.
Ich bin eine kompetente, selbstbewusste und straighte Kollegin, die mit viel Energie an die neue Aufgabe herangeht.

[ToDo: Möbeln, Selbstbild. Auf- oder Ver. Egal.]

Woher wissen die das alle so genau?

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Be.Flügelt.
Seitdem ich so früh aufstehe und der Tag von morgens bis nachmittags vollgepackt ist mit neuen Erlebnissen, Menschen und Aufgaben, bekomme ich auch abends dreimal so viel geschafft wie zuvor.

Acht Uhr. Kuchen gebacken. Abwasch erledigt. Katzenklo gesäubert. Essen gekocht.

Dafür bin ich aber auch endlich mal zu einer christlichen Zeit müde :D

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Montag, 2. November 2009
Tag.1.
Das war also Tag eins. :)

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Sonntag, 1. November 2009
Ner.Vous.
Der letzte Gang am Freitag: Ungerührt. Werde nichts vermissen.

Ab morgen dann geht der Wecker um sechs statt um viertel acht. Uff. Wird eine Umstellung, und das mir Nachteule.

Erste Station: 50km zur Hauptverwaltung, um acht. Papierkram.
Von dort aus weiter zu meiner Wirkungsstätte, 36km. Bin dann wohl den ganzen Vormittag unterwegs. Wird wohl ein ruhiger erster Tag. Dennoch nervös. Und gespannt.

Bin ich doch meine eigene Beta-Version. Ab morgen dann upgrade. Auf 8.0. Oder so.

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Freitag, 30. Oktober 2009
?!?!
WHAT THE FUCK....?!????

*wunderfroihüpfdops*

Edit: Es geht tatsächlich mit rechten Dingen zu. Jetzt also halbwegs flüssig :)

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Mittwoch, 28. Oktober 2009
An.Treten.
Und am Montag dann so.



Bin aufgeregt, gespannt, optimistisch, voller Lampenfieber und Angst vor dem alten Affen Angst. Verknote mir beinahe alle Beine, um mir selbst kein Bein mehr stellen zu können, Integration und so, was ist eigentlich das Gegenteil? Extegration oder vielleicht: Disintegration.

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Freitag, 16. Oktober 2009
Zwei Euro.
Die Diskussionen, die sich hierüber an anderer Stelle entspinnen, freuen mich, selbst wenn "Freude" ein bedenklicher Begriff ist, entstammen die Umstände doch einer äußerst traurigen Realität, wie sie sich Werktag für Werktag am Rande des Ruhrgebiets entspinnt.

Laut schlägt leise. Dumm plättet klug. Rechts pöbelt stolz. Niveau bleibt auf der Strecke. Die zu betreuenden Senioren auch, ebenso wie die eigene Existenz beim Versuch auszuscheren aus dieser Misere.

Zwei Euro kostet die Seele, die Du verkaufst, damit Dein Körper genug zu essen bekommt.

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Donnerstag, 15. Oktober 2009
Zwei Euro.
Ich bin eine von zwanzig Hartz-IV-Empfängern und Empfängerinnen, die von der Agentur für Arbeit auserwählt wurden. Nach 167 Bewerbungen als ausgebildete und erfahrene Arbeitspädagogin bin ich frei von Illusionen und der bösen, großen Sechzig wieder eineinhalb Jahre näher.

Stellen Sie sich einen Raum vor, im Untergeschoss eines Amtsgebäudes. Zwischen Hintereingang und Lieferantenaufzug befindet sich ein hell gekachelter Raum von ungefähr vier mal drei Metern, unbeheizt, heizen lohnte nicht, da die Türen im Durchgangsbereich ohnehin ständig geöffnet sind, dafür mit grellem Neonlicht. In der Mitte des Raumes stehen vier Tische sowie neunzehn Stühle.

Es ist viertel vor elf, der Geräuschpegel lebt vom schrillen Gelächter zweier fettleibiger Damen, die sich feixend über mich lustig machen, als ich für einen Moment mein Buch mit dem Cover nach oben vorsichtig am äußeren Rand des Tisches am Rand platziere und nach meiner Kaffeetasse greife. "Guckma, die liiiiiest 'n Buch!!! ...se...frong...määähn. Der...was heißtn 'frong'...dat is' doch bestimmt nich' jugendfrei, und dann au' no' Englisch!" Die linke wiehert gackernd. Ich bin erstaunt, dass sie das Buch als solches erkennt und erdolche sie mit einem Blick, bevor ich wieder versinke im Teppich der Töne aus den Stöpseln, die mein Trommelfell vor niederen Witzen, "f*cken, b*msen" und anderem Wortmüll, der durch den Raum wabert, schützen und Valium für meine Nerven liefern sollen, so dass, als mich jemand von hinten anrempelt, heftig erschrecke. "Ey. Da sitz ich!" Kommentarlos stehe ich auf, mein Buch, meine Musik und ich leihen am anderen Ende des Raumes Platz. Keine drei Seiten später tippt mich jemand an. Ich ziehe die Stöpsel aus den Ohren und bekomme den letzten Rest eines Gesprächs zwischen einem kahlgeschorenen Enddreißiger mit schlechten Zähnen und noch schlechterem Mundgeruch und der braungetoasteten Blondine mit, die seit ihrem Auftritt bei Frauentausch in dieser illustren Gesellschaft ein Star ist. "Die zwei sind bestimmt irgendwohin inn Wald. Wenn sie gleich so kommt", sie latscht breitbeinig durch den Raum, "dann wissen wir ja Bescheid." Minutenlanges Gelächter erschüttert den Raum. Ich setze gerade an, mich fremdzuschämen, komme aber nicht weiter dazu, weil ich in diesem Moment zu einem persönlichen Gespräch unter vier Augen nach draußen gebeten werde. "Endlich jemand, der diesem Zirkus ein Ende bereitet", kann ich gerade noch denken, da habe ich schon den erhobenen Finger der personifizierten ARGE beinahe in der Nase. "So geht das aber nicht", schrillt sie nachdrücklich, "Sie können hier nicht einfach lesen." "Nicht?", denke ich, "seien Sie doch froh, dass hier überhaupt jemand lesen..." "sie Sich doch wenigstens die BILD oder setzen sich dazu und spielen mit." "Mitspielen?", denke ich, "ist das alles ein Spiel?" "...my-Cup, das kann doch jeder." "Mhm," denke ich, werde erneut unterbrochen, "die denken sonst, Sie wären etwas Besseres." Ich mustere die andere ausgiebig. Sie schweigt erwartungsvoll, kräuselt pikiert die Lippen. "Sie wissen, dass Sie diesen 2-Euro-Job nicht kündigen können", sagt sie herablassend, "war das eine Frage?", frage ich mich, sie fügt hämisch hinzu "dann gibt's nämlich gar kein Geld mehr." Ich werde bleich vor Schreck, "das war der letzte Ausweg, kündigen, einfach nicht mehr hingehen und auf die 160 Euro verzichten! Was soll ich jetzt tun?" Sie lächelt, als sie meinen Schock registriert und erlaubt huldvoll "Sie können gehen." Innerlich bebend kehre ich ruhig zu meinem Platz zurück. Seniorenbetreuung, so wurde mir gesagt, und nun saß ich hier, wartete auf Senioren, die betreut werden wollten. Ich sah mich in der Runde um, "uuuund der Alte stinkt nach P*sse, Du, ich sach's Dir", die Dürre mit den Raucherfalten und runzelte den Bauch, den das knapp busenlange Shirt trotz Fehlen selbiger nicht zu verdecken vermag, "ja, da kannsde schommma Pech haben mit die alten Säcke", entgegnet die andere, "meiner is süüüß. Wenn der H*tler Geburtstach hat, baut der sein Regiment aufm Küchentisch auf, der Oppa, nich' der Add*lf, aber, mein Gott, was solla auch sons' tun!" Ich unterdrücke akuten Brechreiz, nehme meine Tasse und schlendere beiläufig hinaus. "Möchte noch jemand Kaffee?" Da ich in diesem Raum keine Stimme habe, werde ich, wie erwartet überhört und begebe mich zügig nach draußen. Auf der Toilette packt mich ein Heulkrampf.

Zwei Euro, soviel kostet die Seele.

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Mittwoch, 30. September 2009
Wann?
Kann mich jetzt ma' bitte einer erlösen? Ich sitze hier auf glühenden Kohlen. [ToDo: Wenn's soweit ist, eben noch eine Sache abklären.]

Edit 14:23 Uhr:
- Einstellungsangebot ist eingetrudelt. Muss ich nur noch annehmen jetzt.
- Offene Sache geklärt. War kurz kritisch, geht aber dann doch klar. Uff!
- Offizielle Bekanntgabe bei Chef. Gleich nur noch hoch zur Personalabteilung, wenn ich dann die Bestätigung in der Hand hab', ist alles klar!

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