Dienstag, 6. Januar 2009
In.Trinsissch.
Hallo Michelle,

und ob das weh tut. Ja, lach' Du nur, "blöde Kuh", "selber schuld". Selbst der schönste Alpina-Anstrich nützt nichts, wenn...
Es tut weh. Immer noch. Ist wahrscheinlich nicht viel anders als Trauer. Ist Trauer. Ob jemand gestorben oder gegangen - so sehe ich es - oder gegangen worden - so sehe ich es nicht - ist: Es ist Trauer. In aller Form. Das allein sagt, wieviel es bedeutete.

Der Zeitpunkt, an dem die Chancen starben? November '07. Irgendwann '08? Egal. Kaputt. Worte, Umarmungen, das einzige Mittel der Rücknaviagation. Stumm. Hilflos. Tut weh.

Und nun das. Will mich nicht mehr. Lass mich nicht unterkriegen. Auch anderen Mütter....Söhne...Familie. Warum Mund fusselig reden, wenn das einzige, das blutet, meine Zunge ist? Fahr den Zug vor die Wand, das Schiff in den Hafen und schau', wie lange es dauert, bis der Fender bricht.

Würde ich mich jetzt auf den Weg machen, vor Deiner Tür stehen, um Verzeihung bitten, er würde mich mit faulen Tomaten schreiend den Weg hinfort jagen, zum Teufel, ohne Rückhalt, weil derlei Dinge wie Aufruhr, Unsicherheit und Unüberlegtheit ihm völlig fremd sind. Mit seiner neuen Frau an seine Seite hat er Halt, mit ihr ihm Ohr findet er Worte.

Meine neuen und alten neuen Freunde tun mir leid, ich hoffe, ich kann mich revanchieren. Für offene Ohren. Für Taschentücher. Für das richtige Gesicht zur richtigen Zeit und ein Lachen, wo ich es nicht erwartet hätte.

Schade, nur, dass das alles hätte Deins sein können. Ich war Dein. Du hast es nur nie geglaubt. Tschüss. Zum ichweißnichtiwievieltenMal.

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Art. Fünfte. Erlebnis.
Das Erlebnis der anderen Art. Gestern. Nichtsahnend per Internet mit Bekannten gechattet. Hardwareprobleme. Per Chat nicht hinbekommen. Da ich am nächsten Tag auf' m Weg zu einer guten Freundin eh durch den Ort der Bekannten kam, war's kein Thema "mal eben" reinzuschneien.

Schock.

Sozialstudien im Ruhrgebiet. Das Äquivalent zum Plattenbau. Geschätzte 70qm. Reinkommen. Alles voll. Viel Mül. Viel Dreck. Drei große Hunde. Zwei erwachsene Menschen. So weit, so gut.
Ich ins Wohnzimmer, an den Ort der Tat. Webcam&Mirco.Micro wollte nicht.

Kamen zwei Knirpse um die Ecke. Schock. Die ganze Wohnung dreckig. Rauch in jeder Ecke, der Vater (?) eine nach der anderen, die Kurzen vielleiht 2 1/2 und 4. Umgangston...naja. Fanaufkleber auf'm PC. Mir ist schon klar, wieso Fans DIESEN Ruf haben, bei solchen Leuten.

Mein Blick fiel an die Wohnzimmerwand, die vergilbte, zwischen die 80er-Jahre abgewetzte Ruhrpotteinrichtung.
Da hing...ich kann es nicht tippen...da hing ein Flugtier....mit einem Symbol voller vier Zacken.

Sowas heute noch. Hätte fast gekotzt. Bedauere, dass ich nicht das Rückgrat habe, noch nicht, das Dings runterzureißen und den "Erwachsenen" rechts und links....ne, Gewalt ist keine Lösung, ich weiß.

Aber es macht traurig. Dass es sowas noch gibt. Dass Menschen ihre Kinder in diesem Glauben erziehen.

Sehr, sehr traurig.

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Viel.
Ein halber Meter Schnee versenkte die Welt, mich und die neuen Kollegen in....Ruhe. Am Bahnhof OB durch Zufall von Chefin aufgesammelt worden und im Bus direkt 2 neue Kolleginnen kennengelernt. Sehr entspannter Start.

Entspannt die Umgebung kennengelernt, viele neue Menschen und Gesichter (....ich und Gesichter...). Dann in media res....nicht allein, sondern mit H., die heute auch (wieder) neu anfing. Schön. Sehr gutes Arbeitsklima, alles sehr....human. Besser als gedacht.

Gegen 18 Uhr dichtes Winterschneetreiben und das dankbar angenommene Angebot zweier neuer Kollegen, mich mit nach E. zu nehmen. Unkompliziert. Auch Musikanten, Bass, Gesang plus zwei weitere Kollegen mit Gitarre und Schlagzeug. Vielleicht ja Gemeinsamkeiten?

Überhaupt...die Altersstruktur passt. Und dann noch Anschluss finden, und die Aufgaben, die mir heute so dünkten, die alle schaffbar sind. Vielleicht ist das ja tatsächlich mein Hafen?

Ich bin froh. Und versuche, die Gedanken an den das andere zu vergessen. Nicht mehr viel zu sagen. Mir meinen Teil denken. Die Trauer wegleben. Und ja, ich lebe. Das tut so gut. Ich bin so dankbar für die Kontakte und Möglichkeiten der letzten neuen, freien Tage. Danke. Und weiter geht's. Gute N8. :))

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